Blog-Archiv "Reset"

Liebe

Das "ICH" im "WIR"

Mit zunehmender Bewusstwerdung treten auch mal Konfliktsituationen ein. Die Botschaft „Tue das, was Du liebst und sage, was Du Dir wünscht“ klingt einfach. Ist sie auch. Dabei entstehen allerdings zwei Fragen:

 

1. Was, wenn man immer noch in alten Denkmustern fest steckt und durch schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit, sich seine Realität beim Berücksichtigen der Botschaft ins Negative zieht? Was, wenn man seinen Wunsch formuliert und der andere respektiert ihn, man aber trotzdem denkt, der andere wünscht sich dies eigentlich nicht und ist traurig. Dies liegt also nur in der eigenen Denkweise. Du kannst nicht wissen, was der andere denkt. Somit ist Deine eigene Schlussfolgerung (durch die meistens Frust entsteht) hinfällig. Was kannst Du also tun?

Betrachte Dein Gegenüber als ein leeres Gefäß. Projiziere Deine Vorstellung nicht in den anderen. Vertraue darauf, dass Dein Gegenüber daraufhin auch ehrlich sagt, was er/sie denkt und was er/sie wünscht. Somit gibst Du nicht nur Deinem Gegenüber die Chance, nach zu fühlen, was er sich wünscht und dies zu äußern sondern löst Dich als Bonus auch noch automatisch von alten Denkmustern.

 

2.  Das Ego. Sämtliche Esoterikbücher beten uns vor, wir sollen uns von unserem Ego befreien. Das klingt wundervoll. Aber wenn wir uns von unserem Ego befreit haben, dann dürften wir doch eigentlich nichts mehr „wollen“ würden. Sind Wünsche nicht ein Produkt des Egos? Wenn wir uns vom Ego befreit haben, sind wir wie fließendes Wasser. Wenn ein Stein im Flussbett liegt, sucht sich das Wasser einen anderen Weg. Wir sind „das Fähnchen im Winde“. Somit wird der ganze Satz „Tue das, was Du liebst und sage, was Du Dir wünscht“ hinfällig. Für alle, die diesen erleuchteten Zustand noch nicht erreicht haben, gibt es doch Hilfe:

Wenn Du das tust, was Du willst, sei Aufmerksam. Sei bereit, Deinen (egoistischen) Wunsch auch mal beiseite zu stellen, um jemand anderem Freude zu schenken. Das Lösen von Deinem eigenen Wunsch und trotzdem zufrieden sein, bietet Dir einen enormen geistigen Entwicklungsschritt. Wenn Du aber nur das tust, was Du willst, wirst Du eventuell sehr viel alleine sein. Wenn es gewollt wäre, dass wir auf der Erde alleine sind, dann gäbe es nicht so viele von uns. Wie bei allen Dingen im Leben geht es hier um das gesunde Mittelmaß. Wir sind alle nur ein Teil des Großen, dürfen aber nicht vergessen, dass wir ein eigenständiges Teil sind. Das „ICH“ im „WIR“.

 

 

 

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Ziele

Wer meinen Blog verfolgt hat, weiß, dass ich ein ganz neues Leben angefangen habe. Deshalb habe ich ihn „Reset“ genannt. Mittlerweile stehe ich nicht mehr so sehr am Anfang meines neuen Kapitels. Es haben sich sehr viele Dinge getan. Ich kann mich glücklich schätzen, denn ich habe nicht nur wundervolle Kinder, einen tollen Job und ein gemütliches Dach über dem Kopf, sondern nun auch einen wundervollen Mann an meiner Seite.

Als Gewohnheitstier würde Mensch jetzt wieder in die alten Muster verfallen, aber darin sehe ich keine Entwicklung. Jetzt geht der interessante Teil erst richtig los. Die Entwicklung meines Selbst innerhalb einer Beziehung.

 

Jetzt, wo ich alles habe, wonach sollte mir dürsten? Wünschen möchte ich mir nichts mehr. Wenn wir uns was wünschen, machen wir unser Glück davon abhängig. Das heißt, wir sind nicht im Hier und Jetzt und erst glücklich, wenn der Wunsch erfüllt ist. Wenn der Wunsch dann erfüllt ist, dann suchen wir uns einen neuen Wunsch und sagen „erst, wenn der erfüllt ist, werde ich glücklich sein“. Somit hangeln wir uns von Wunsch zu Wunsch und sind niemals zufrieden und glücklich.

 

Ein Freund von mir hat einige Freunde, die unglaublich reich sind. Millionäre. Er meinte, fast alle wären von ihrem Leben gelangweilt und würden deshalb ihren Frust mit Drogen und/oder extremen Spielchen betäuben. Er kannte nur einen, der glücklich war. Derjenige hatte sich zum Ziel gesetzt, ein bekannter Künstler zu werden. Ohne sein Geld und seine Beziehungen ein zu setzen. Er malte unglaublich gerne und wurde immer besser.

 

Jetzt könnte man vielleicht sagen „aber Wunsch und Ziel ist doch dasselbe?“. Wenn es das wäre, würde man nicht zwei verschiedene Worte dafür benutzen. Um den Unterschied zu verstehen, kannst Du zwei Sätze laut aussprechen. Definiere für Dich selber, wofür XY bei Dir steht und lasse Dir nach jedem Satz kurz Zeit, um nach zu spüren, was dieser Satz in Dir auslöst:

 

„Ich wünsche mir XY“

 

„Mein Ziel ist XY“

 

An dieser Stelle schreibe ich nicht weiter, da ihr schon die Antwort gefunden habt.

 

Und was ist mein Ziel? Mein Ziel ist es, im Augenblick zu sein.

 

Um dem ganzen noch die Krone auf zu setzen, definiere ich mich schon am Ziel meiner Reise. Ich bin im Augenblick.

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Das Böse

Mein Dialog mit einem Kind:

Ich: „Sind wir alle miteinander verbunden oder gibt es nur ein ich und alles andere ist eine Illusion?“

Kind: „Wir sind alle miteinander verbunden.“

Ich: „Warum sind wir verbunden?“

Kind: „Weil wir eine Familie sind.“

Ich: „Wenn wir anderen etwas Böses antun, tun wir es, weil wir auch böse behandelt werden wollen?“

Kind: „Nein.“

Ich: „Warum tun wir es dann?“

Kind: „Weil wir böse sind.“

 

Ganz einfach. Wir tragen alle das Böse in uns. Ohne Böse gibt es kein Lieb. Ohne Schwarz, kein Weiß.

Deshalb sind wir Mensch. Wir brauchen da gar nicht gegen an zu kämpfen. Was wir tun können ist, (natürlich nur wenn wir wollen) uns selbst so verhalten, dass wir nur Liebe leben. Aber das muss jeder für sich alleine entscheiden. Möchtest Du Liebe sein? Dann sei Liebe. Du hast immer die Wahl. In jedem Augenblick.

 

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Bedingungs-Los Lieben

Vor fast zwei Jahren zerbrach meine Weltanschauung innerhalb kürzester Zeit. Unsere vierzehnjährige Beziehung hatte alles beinhaltet. Wir Schweden reden gerne von den drei „V“s: Volvo, Vovve (Hund), Villa. In genau dieser Reihenfolge und um noch genauer zu sein, mit Verlobung, Hochzeit und zwei entzückenden Kindern. (Mehr über dieses Ereignis hier) Es war Glück, dass sich mein Lebensfluss, so wie er vor sich hin plätscherte, innerhalb von drei Monaten, einen vollkommen neuen Weg zum fließen suchen musste. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.


Das erste Jahr danach kann man als eine Art Schockzustand beschreiben. Es war gefüllt von Ablenkungsmanövern. Erst nach eineinhalb Jahren begann ich meinen Rückflug zur Erde, um wieder den Boden unter meinen Füssen zu spüren. Nicht ohne eine gewisse Prise Wehmut, denn dort oben zu schweben hat unglaublich viel Spaß gemacht, aber irgendwann wäre mir der Treibstoff ausgegangen und somit entschied ich mich für eine sanfte Landung. Ich versuche immer noch diese Leichtigkeit mit meiner Bodenständigkeit zu kombinieren. Der Wunsch lässt es geschehen.

 

Der Wunsch nach einem neuen Partner wurde immer stärker und zwei Monate nachdem ich diesen Wunsch als Brief an das Universum formuliert hatte, trat ein Mann in mein Leben. Ein Mann, von dem ich nicht gedacht hätte, dass es ihn so gibt. Der all meine Wünsche erfüllt und mich unglaublich glücklich macht. Ein Mann, den ich nur mit einem Wort beschreiben kann: Liebe. Ich danke dem Universum jeden Tag dafür, dass es uns zusammen geführt hat.

 

Damals, als ich mitten in der Trennung steckte, erzählte mir eine Freundin, die das gleiche Schicksal erlitten hatte, davon, dass sie jemand neues kennen gelernt hatte und noch nie in ihrem Leben so glücklich gewesen war. Sie meinte, ich würde das gleiche erfahren, ich solle nur vertrauen. Sie sollte Recht behalten.

 

Natürlich stecken in mir noch kleine Schatten der Angst. Jetzt werde ich mit ihnen konfrontiert. Wenn jemanden etwas Schlimmes widerfahren  ist, dann hinterlässt es Spuren. Es geht nun darum, diese Ängste in etwas um zu wandeln. Etwas, was tausendmal mehr Kraft hat. Liebe.

 

Nun habe ich die Möglichkeit, eine Beziehung so zu gestalten, wie ich sie leben möchte. Und zwar glücklich und ohne ängstliche Gedanken. Auch bestehende Beziehungen kann man in neue Bahnen lenken, wenn man nur den Wunsch dazu hat.

Ich habe manchmal darüber nachgedacht, was ich in einer neuen Liebesbeziehung anders machen würde, als in der alten. Weil schließlich sollte ich ja einige Lehren aus meinen Erfahrungen gezogen haben, oder nicht? Habe ich auch, aber mir wollten nur eine Handvoll neuer Verhaltensmuster einfallen. Also verschwendete ich keine Energie mehr darauf, mir Verhaltensregeln einfallen zu lassen.

 

Da kam ein Gedanke schleichend und wurde immer lauter: Bedingungslose Liebe.

Geben, ohne etwas haben zu wollen. Lieben, ohne Liebe zurück zu fordern. Im Augenblick sein.

Geht man ein Risiko ein, wenn man sich fallen lässt? Nein. Denn wenn man sich einer Sache bedingungslos hingibt, dann ist sie an keine Bedingungen geknüpft, die Schmerz bereiten könnten, wenn sie nicht erfüllt werden. Bedingungs-Los.

 

Diese bedingungslose Liebe werde ich versuchen, nicht nur in meiner neuen Beziehung zu leben, sondern auch bei allen weiteren zwischenmenschlichen Beziehungen. Aber als erstes fange ich bei mir an. Ich muss mich selbst und meinen Körper bedingungslos lieben. Denn: Wie innen so außen.

 

In bedingungsloser Liebe

Eure Isabella 

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Der All-Tag

Stell Dir vor, es kommt jemand zu Dir und schenkt Dir ein Leben und Du darfst selber festlegen, wie es aussehen soll.

Also: Wie soll Dein Leben aussehen? Womit willst Du es füllen?

 

Wir wissen, dass wir diese Wahl haben und das ist für einige sehr befreiend und andere tun sich sehr schwer damit.

 

Es ist befreiend, wenn man im Augenblick lebt. Leichter gesagt als getan, wenn man gewisse Verpflichtungen gegenüber uns nahestehenden Menschen hat. Deshalb ist es auch richtig, sich im Augenblick manchmal auf die nahe Zukunft zu besinnen und sie nach seinen Vorstellungen zu formen.

Die nahe Zukunft ist der All-Tag. Und damit sind alle Tage gemeint.

(Auch das Thema unseres fünften Heildenker Treffens ).

 

Es geht nur um den Weg. Nicht um das Ziel.

Der All-Tag ist der Augenblick. Er ist der Moment, den wir erleben und genießen können. Das Ziel können wir nicht im Moment erleben. Außerdem verändern sich Ziele und wir können nie mit Sicherheit sagen, ob uns das von uns gewählte Ziel gut tut. Das weiß nur das Universum. Und das Universum will, dass wir glücklich sind. Deshalb tun wir gut darin, das Universum entscheiden zu lassen, wie wir glücklich werden. Wenn wir unseren Moment selber liebevoll gestalten, legen wir die Weichen für ein göttliches Ziel. Wir müssen uns keine Gedanken darüber machen, wann und wie wir einen glücklichen Endzustand erreichen, weil wir schon im Augenblick glücklich sind. Im All-Tag.

 

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Vom MUSS zum MÖCHTE

Ist Dein Leben lebenswert? Ich meine, lebst Du es so, wie Du es gerne möchtest? Eventuell antwortest Du jetzt „ich würde gerne mehr Freizeit haben, aber ich muss so viel arbeiten“. Wenn ich darauf antworten würde „das ist eine Ausrede“, dann würde ich Dich verärgern. Was wiederum aufzeigt, dass ich genau ins Schwarze getroffen habe, denn Du würdest dich nicht ärgern, wenn Du nicht insgeheim wüsstest, dass ich eigentlich Recht habe.

 

Es hängt alles an einem kleinen, aber mächtigen Wort: MUSS

 

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Let’s get sensual, ladies!

Nachdem ich das Video mit der Tanzperformance der wunderbaren und talentierten Tänzerin Christina und ihrem Tanzpartner Kiko gesehen hatte, (https://www.youtube.com/watch?v=9rRycQ7fof4) war mir als Tanzwütige klar „ich muss meinen Dancemoves einen gehörigen Schliff geben“. Kurze Zeit später wurde ich über Facebook auf den Tanzworkshop „Sensual Movements Bachata
only ladies by KikoChristina dance projects“ aufmerksam.

Ich las nur „Let´s get sensual, LADIES! Sinnlichkeit Weiblichkeit Eleganz“ und wusste sofort, dass dieser Kurs genau das richtige für mich ist. Ich habe vor vielen Jahren mal Salsa getanzt (hey! Ich habe sogar Goldstar in der Tanzschule gemacht!), aber mit Bachata war ich noch nie in Berührung gekommen. Ich muss zugeben, so richtig wusste ich nicht, worauf ich mich einließ, als ich am Samstag um 13 Uhr Richtung Berliner Tor zur Tanzschule P2 fuhr. Aber ich kannte Christina und wusste, dass es mir auf jeden Fall sehr viel Spaß machen würde.

Klugerweise hatte ich in der Nacht zuvor zwei Stunden bei einer Veranstaltung von „All Guns Blazin“ ohne Unterlass durchgetanzt und ich spürte sämtliche Muskeln in meinen Beinen.

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Intuition und das Ignorieren der inneren Stimme

Beim Einrichten der neuen Blog-Rubrik RESET dachte ich eigentlich, ich würde jetzt ein geordnetes/langweiliges Leben ohne große Überraschungen führen. Aber anscheinend habe ich in meinem Leben durch die Rubrik „Mein erstes Mal“ etwas angestoßen und die Möglichkeiten zum ersten Mal ergeben sich immer wieder.

Dieses Mal bekam ich die Möglichkeit, zum ersten Mal in meinem Leben den Berg auf Skiern hinab zu sausen. Ich bin früher als Kind in Schweden sehr viel Langlauf gefahren, aber nie Abfahrt. Ich muss auch gestehen, dass ich es wahrscheinlich nie ausprobiert hätte. Ich habe nämlich eine leichte Höhenangst und nicht das nötige Kleingeld dafür (Liebes Universum: Das hast Du jetzt nicht gehört. Natürlich bin ich reich!). Aber als mir ein paar unglaublich liebe Menschen anboten, die kompletten Kosten für ein Wochenende in der Schweiz zu übernehmen, war ich unendlich dankbar und habe mich sehr darauf gefreut. Wieder eine Chance, mich meinen Ängsten zu stellen und über mich hinaus zu wachsen.

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Es lebe das Unperfekte

Künstler: Sebastian Weissenbacher
Künstler: Sebastian Weissenbacher
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Work/Life Balance

Heute hatte ich einen kleinen Durchbruch in meiner geistigen Entwicklung. Es ist nur ein kleiner Schritt, aber für mich ist es ein Triumph.

Ich war morgens mal wieder Joggen und bin dieses Mal nicht am Strand gelaufen sondern durch den Wald. Vielleicht war es die Nähe zu den Bäumen, die mich dazu gebracht hat, aber ich schaltete mein Musik aus. Ich wollte den Wind und die Musik der Natur hören. Das Geräusch der Stille.

Das letzte Jahr habe ich wie im Rausch verlebt. Und immer schön laut Musik dabei. Hauptsache Ablenkung.

Die brauche ich nicht mehr. Das ist wundervoll. Noch ein weiterer Schritt in Richtung ausgewogener Work/Life Balance. Denn jetzt muss ich zusehen, dass ich meinen Glückshöhenflug in den Alltag integriere. Das wird spannend.

Ich habe die herbstlich gelb-orange Natur und den Duft von nassem Laub und nasser Erde genossen. Die ganze Runde lief ich ohne Musik und lauschte nur der Natur. Es war wundervoll.

Den Rest des Tages habe ich nur geruht. Mein Körper muss sich momentan anscheinend erholen und ich gebe ihm die Ruhe, die er braucht. Es ist so wichtig, auf alle Zeichen zu achten. Inklusive der, die der Körper gibt.

Erkenntnis: Bis jetzt machte ich Sport, um von außen die Bestätigung zu kriegen. Aber diese Art von Bestätigung ist nur flüchtig und oberflächlich. Ich mache nun nicht mehr Sport, um anderen zu gefallen sondern um meiner selbst willen. Weil es meiner Gesundheit gut tut und ich dadurch ausgeglichener bin. Mein Körper ist leistungsfähiger und ich bin dadurch stark.

Work/Life Balance: Wenn ich müde bin, lege ich mich hin. Punkt.

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RESET - Alles auf Anfang

Jeden Tag fahre ich mit dem Fahrrad an einem großen Bürogebäude vorbei. Zuerst fiel es mir nicht so auf, aber irgendwann mal sah ich es mir genauer an. Es was sehr verwahrlost und schon an einigen Stellen demoliert und beschmiert worden. Ich fand es aber eigentlich sehr schön. Es hatte eine sehr interessante Architektur und ein cooles Design. Seitdem dachte ich jedes Mal, wenn ich daran vorbei fuhr, darüber nach, was man alles damit anstellen könnte. Vielleicht ein Designhotel daraus machen? Oder eine Etage für Kunstausstellungen, eine für unterschiedliche Diskotheken und eine Do-it-yourself-Fläche etc. Es gab tausend Möglichkeiten, dieses Haus zu nutzen.

Vor einer Woche standen plötzlich große Maschinen vor dem Haus und Männer in orangefarbenen Westen rannten beschäftigt kreuz und quer. Sie fingen an das Gebäude ab zu reißen. Mein Gebäude! Mit dem ich doch noch so viele tolle Pläne hatte! Ich war wahnsinnig enttäuscht. Wer macht so was? Wer macht sich die Mühe, ein riesiges schönes Bauwerk, das noch nicht einmal alt ist, ab zu reißen?

Da hat sich jemand mal die Mühe gemacht, ein schönes Haus zu entwerfen und es gab bestimmt auch eine tolle Einweihungsfeier, auf der viele glücklich über die Fertigstellung waren. Und all das wird jetzt vernichtet. Mit großem Kraftaufwand. Es wird nicht nur lange dauern, es ab zu reißen, sondern auch bestimmt was kosten.

Zuerst dachte ich „Wie sinnlos! Warum machen sie das?“ und ich habe lange darüber gegrübelt.

Natürlich habe ich auch Parallelen zu den Beziehungen zwischen Mann und Frau gezogen. Eine neue Liebe entsteht, baut sich langsam auf und plötzlich wird alles umständlich wieder abgerissen.

Ich kam zu dem Entschluss, dass es entweder mit verseuchter Bausubstanz gebaut wurde und das Gebäude komplett gesundheitsgefährlich sein musste, oder dem neuen Käufer kein Glück bringen würde.

Gegen beides habe ich keine Argumente.

 

Mein Gebäude wurde auch mit viel Kraftaufwand abgerissen. Während dieser Zeit habe ich mich so viel wie möglich abgelenkt. Jetzt ist es so weit und ich lande langsam wieder auf der Erde. Aber eigentlich will ich nicht landen. Ich habe Angst. Hier oben schwebt es sich so schön. Aber ich muss landen. Weil ich zwei kleine wundervolle Kinder habe, mit denen ich eine glückliche Kindheit erleben möchte.

Ich habe bis jetzt Vollgas gegeben und alles dafür getan, um mich zu motivieren und um mein Selbstwertgefühl wieder zurück zu gewinnen. Ich habe sehr viel für mein Äußeres getan. Mindestens fünf Mal die Woche Sport und auf die Ernährung achten. Das werde ich auch weiterhin versuchen, aber nicht mehr so übertrieben. Weil ich einfach keine Lust mehr dazu habe. Ich möchte auch mal wieder fünfe gerade sein lassen können. So richtig schlemmen, mich gehen lassen und nur rumhängen und chillen. Ohne schlechtes Gewissen haben zu müssen, weil ich mich eigentlich extra anstrengen müsste um mit dem vorherrschenden Schönheitsideal mithalten zu können. Einfach die Angst los lassen.

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RESET - Offizielle Version

Mein Neustart

 

Liebe Leser,

entschuldigt meine lange Abwesenheit. Sie lässt sich leicht erklären. Hier die Liste meiner Tätigkeiten in den letzten fünf Monaten:

  • Renovierung der neuen Wohnung (ich habe nie zuvor in meinem Leben so viel gestrichen, einen Bohrer in der Hand gehalten oder eine Lampe angeschlossen. Jetzt bin ich Profi!)
  • Umzug in die Großstadt (Kulturschock: vom Haus mit Garten in eine Dreizimmerwohnung im vierten Stock ohne Fahrstuhl und Balkon)
  • Auflösung eines kompletten Hausstandes, gefüllt mit Sachen aus einer vierzehnjährigen Beziehung, im Alleingang (ohne die Hilfe von meinen lieben Freunden hätte das nie so großartig geklappt. Ihr wisst, wer ihr seid: Danke, dass es euch gibt!)
  • Einarbeitung in meinen neuen Job
  • Zu meinen Eltern pendeln, um am Wochenende bei meinen Kindern sein zu können (sie hatten Sommerferien)
  • Einschulung planen und durchführen
  • Kindergeburtstage planen und durchführen
  • Auf Hochzeiten und Taufen singen

 

Ich habe bestimmt was vergessen...

Nach dem Umzug war ich so schlapp, so kraftlos habe ich mich in meinem ganzen Leben noch nie gefühlt.

 

Man könnte sagen, dass ich nach der Trennung in einer Art Schockzustand gelebt habe. Zum Glück änderte sich nichts an meiner Situation, weil die Kinder und ich in der gewohnten Umgebung bleiben konnten (halt nur ohne Mann im Haus). Dafür hatte ich den absoluten Glückstreffer als Mitbewohnerin. Die Zeit war toll. Das klingt etwas komisch, aber es war so. Wer meine alten Blogeinträge gelesen hat, weiß warum. Und ohne meine tolle Mitbewohnerin wäre das niemals so schön geworden. Wir waren für einander da und konnten uns gegenseitig auffangen, wenn wir drohten zusammen zu brechen. Das schlimmste mit dem Umzug nach einem dreiviertel Jahr war die Trennung von ihr. Sie ist eine der liebevollsten und tollsten Menschen, die ich je kennen gelernt habe. Ich vermisse sie immer noch.

 

Tja, und jetzt sitze ich hier. In meiner kleinen Wohnung, die aus jeder Faser der Tapete „Isabella“ schreit, fahre täglich mit dem Fahrrad zu meiner wundervollen Arbeit und bin glücklich. Aber auch irgendwie total ziel- und planlos. Ich habe wirklich überhaupt kein Plan, was das Leben mit mir vor hat. Zum ersten Mal in meinem Leben weiß ich nicht einmal ansatzweise wohin die Reise geht.

 

Jetzt muss ich mich erstmal neu sortieren und ihr dürft mich dabei gerne begleiten.

Heute ist der erste Tag vom Rest meines Lebens.

 

Viel Spaß beim Lesen!

 

P.S. Mein Smartphone wurde geklaut. Ich wünsche dem Dieb alles Gute und dass er mit meinem Handy glücklich wird. Leider gibt’s dafür erstmal keine Fotos. Das ändert sich hoffentlich bald.

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RESET - Inoffizielle Version

Mein Neustart

 

Mir ist schlecht. Ja. Richtig übel. Nicht von meinem Leben. Nein. Ich war noch nie so glücklich wie jetzt. Endlich. Seit? Naja, es hat fast ein Monat gedauert. Da bin ich umgezogen. Ihr habt so lange nichts von mir gehört. Das hatte seinen guten Grund: Ich dachte ich wäre stark! Aber es gab etwas, was stärker war als ich. Das Naturgesetz.

 

Wie ihr schon wisst, bin ich schon seit einem dreiviertel  Jahr von meinem Mann getrennt. In dieser Zeit habe ich in einer Art Schockzustand gelebt. Jetzt habe ich einen neuen wundervollen Job und bin vor drei Wochen zusammen mit meinen zwei kleinen Kindern in eine entzückende Wohnung nach Hamburg umgezogen.

 

Hiermit will ich allen Frauen, die von ihrem Mann getrennt sind, und alle, die nicht von ihrem Mann getrennt sind, aber einen Neuanfang wagen, von meinem „Restart“ ins NEUE und UNBEKANNTE berichten. Denn es kann nur besser werden. Wenn man es will.

 

Mir ist übrigens schlecht, weil es acht Uhr morgens an einem Samstag ist und ich gerade mal zwei Stunden gepennt habe und fünf Cuba Libres, einen braunen Sambuca und einen Elbfick (beruhigt euch, habe auch lernen müssen dass man es trinkt und dass es nach Lakritze schmeckt) getrunken habe. Und das, nachdem ich fast drei Monate lang keinen tropfen Alkohohl getrunken habe. Also durfte ich.

Vor allen Dingen feiere ich. Ich feiere, dass ich diesen verf***ten Umzug geschafft habe. Ganz alleine und mit zwei kleinen Kindern. Wonderwoman? Ja, das bin ich.

Ihr habt so lange nichts von mir gehört. Das liegt daran, dass ich noch nie in meinem Leben so viel Kraft brauchte, wie für diesen Umzug. Ich habe den angesammelten Kram von eineinhalb Jahrzehnten aus  dem Hausrat des gemeinsamen Hauses (plus Garten) von mir und meinem Ex-Mann aussortiert. Habe versucht, alles Unbrauchbare zu verkaufen, denn schließlich kriegt man nicht alles in eine Dreizimmerwohnung von ca. 70 qm, was vorher in ein Haus mit 130 qm passte, rein. Der Garagenverkauf war nicht sehr erfolgreich. Heutzutage kaufen wir anscheinend lieber alles neu, weil doch alles „so schön billig“ ist. Somit landete unglaublich viel brauchbarer und schöner Hausrat letztendlich auf dem Müll. Wer jetzt aufschreit „Wie konntest du nur? Denk doch an die Umwelt! Da hätte man doch dies und das machen können...“, dem sag ich nur „Fass mich an die Füße!“. Ich bin so stolz auf mich, dass ich den Umzug überhaupt geschafft habe.

 

Stellt euch vor, ihr verlaßt euch darauf, das jemand euch rechtzeitig vor dem Umzug beim Streichen hilft und werdet dann immer wieder vertröstet. Die Zeit verstreicht und erst drei Tage vor dem Umzug sagt die Hilfe komplett ab. Ich sitze also alleine da, mit zwei Kindern und muss scharf überlegen.
Was mache ich?
Es gibt Option A) hinsetzen und heulen. Mich über mein Leid beklagen und völlig depressiv werden.
Dann gibt es Option B) Isomatte und Schlafsack einpacken, Pott weiße Farbe holen und alleine in die Wohnung fahren, um ein paar Nachtschichten ein zu legen.
Ich also los. Ich sage euch: Ich habe noch nie so hart körperlich gearbeitet, wie die Tage um den Umzug herum. Drei Nächte lange habe ich nur insgesamt, ich übertreibe es Mal, neun Stunden geschlafen. Kleiner Tipp: Streicht niemals im Dunkeln eure Bude weiß. Ich hatte zwar eine Schreibtischlampe von meinen supernetten neuen Nachbarn geliehen bekommen, aber ihr erfreut euch am nächsten Tag an dem Leopardenmuster an den Wänden/Decken.

 

Zum Glück habe ich ganz tolle Freunde, die mir durch diese ganze fürchterliche Zeit geholfen haben. Ohne sie wäre ich zusammengebrochen. Ich will keine Namen nennen, aber sie werden sich im Folgenden wiedererkennen:

 

Danke an zwei wundervolle Frauen, die in dieser Zeit meine Kinder betreut haben.

Danke an den hilfsbereiten Mann, der die zwei Stühle für mich lackiert hat.

Danke an den anderen hilfsbereiten Mann, der das Bücherregal der Kinder gerettet hat. Das Regal wäre jetzt sonst in Neon-Batik-Optik. (Tut mir leid, dass aus uns beiden nichts wurde...)

Danke an den gerade frisch gewordenen zweifachen Vater, der die restlichen Lampen abbaute.

Danke an meine guten alten Freunde, die nicht nur beim letzten sondern auch bei diesem Umzug geholfen haben indem sie mir das Halteverbotsschild  spendiert haben.

Danke an meine Eltern, die das Umzugsunternehmen bezahlt haben. What a f*** relief!!!

Danke an meinen jungen schwulen Nachbarn (Oh mein Gott! Hat sie das wirklich gerade geschrieben? Ja, habe ich), der immer für mich da ist und der Liebe gibt, ohne etwas zurück zu fordern und mich bei allen meinen Vorhaben (Abkleben der Wohnung, Garage-Sale etc.) unterstützt hat.

Danke an meine thailändische Sonne und ihren Mann, die mir halfen, das komplette Haus in Kartons zu packen, mit mir bis zwei Uhr Nachts zu malen/tapezieren, die Kartons wieder aus zu packen, einen Mörder-IKEA-Schrank zusammen zu bauen und Lampen in der neuen Wohnung zu montieren.

Danke an die tolle Freundin, die mir mit dem Einrichten der Wohnung beratend zur Seite stand und 24/7 ein offenes Ohr für mich hatte.

Danke an alle meine Freunde, die mein Gejammere ertragen haben und mir geistigen Halt boten.

Bestimmt habe ich hier jemanden vergessen zu erwähnen, aber im Herzen werde ich die Person niemals vergessen.

Ohne euch hätte ich diese schlimme Phase meines Lebens bei weitem nicht so gut gemeistert!

 

Aaaand, for the record: das Schlimmste war nicht der Umzug. Fürchterlich war die Einsicht, dass jetzt wirklich und ohne wenn & aber und endgültig und überhaupt... dieses eineinhalbe Jahrzehnt mit einem tollen Mann an meiner Seite (mit dem ich vor hatte, alt zu werden) vorbei ist. Vor dem Umzug war alles noch relativ normal, trotz Trennung. Das einzige, was anders war, war dass der Vater einfach nicht mehr bei uns wohnte. Jetzt ist alles vorbei. 14 gemeinsame schöne Jahre gehören nun endgültig der Vergangenheit an.

Verrückt irgendwie.
Diejenigen unter euch, die noch nie in so einer Situation waren, können sich das so vorstellen: Pflückt eine Pusteblume und pustet auf sie. Alles fliegt weg. So einfach ist das Leben.

 

Reset.

 

Ich bin ein glücklicher Mensch.

 

P.S. Kann mal bitte jemand das Fenster schließen? Der Wind draußen ist so laut.... Ich brauche einen Schluck Wasser... und überhaupt: das Leben geht weiter.

 

 

 

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